in situ 26|09|15 – 06|11|15

Vernissage 25|09|15 18 – 20 Uhr, Künstlergespräch 01|11|15 10.30 Uhr

Seok Lee - Malerei

Die Ausstellung in situ in der zone contemporaine zeigt Werke des in Hamburg lebenden Künstlers Seok Lee. Lee, in Korea geboren und in Deutschland zweisprachig aufgewachsen, hat in Hamburg freie Kunst sowie Architektur studiert. Die letzten zweieinhalb Jahre lebte er in Korea, wo er an der Dong-A University in Busan unterrichtete. In seinen Werken spielt Lee mit der visuellen Wahrnehmung des Betrachters und lotet gekonnt die Grenzen sowie Schnittstellen der Medien Malerei, Fotografie und Videokunst aus. Dabei verbindet Lee seine Werke auch mit der Ausstellungsarchitektur, schliesst Wände und Böden in sein Schaffen mit ein und arbeitet zusätzlich mit Tape-, Performance- und Sprühtechniken für seine dreidimensionalen Arbeiten.

Das Werk Quadrat II, bestehend aus einer Ölmalerei und Acrylfarbe, verdeutlicht, wie Lee unterschiedliche Medien verbindet und den Betrachter so zu einer Auseinandersetzung mit dem Bild anregt. Das Ölgemälde zeigt einen Durchgang mit einem Oberfenster, dahinter öffnet sich der Blick in eine leere Zimmerecke. Das Gemälde überlappt auf der linken Seite ein grosses, schwarzes Quadrat, das direkt mit Acrylfarbe auf der Ausstellungswand angebracht ist. Dieses wiederum, weist in der rechten Hälfte ein weisses Rechteck auf, welches durch das Aufklappen eines dazugehörenden schwarzen Rechtecks entstanden ist. Weisse Acrylfarbe läuft aus diesem weissen Rechteck über das Quadrat und schliesslich - nun zu schwarzer Farbe transformiert - die Wand hinunter.

Das Ölgemälde täuscht das Auge, indem es ihm einen realistischen Raum suggeriert. Diese Illusion wird jedoch durch das schwarze Quadrat mit weissem Rechteck, das die Bildgrenzen erweitert, gestört. Lee dehnt den Bildraum schliesslich ein zweites Mal aus, indem er die schwarze Acrylfarbe die Wand hinunter laufen, und so auch die Ausstellungsarchitektur Teil des Kunstwerks und zum Bildträger werden lässt. Erst bei eingehender Betrachtung erschliesst sich dem Betrachter Lees raffiniertes Spiel mit den verschiedenen Medien.