Adrian Falkner – cazimi 01|03|24 – 31|10|24

Mit Transformation von Graffiti in den Innenraum oder auf Leinwände verlieren die Arbeiten die traditionellen Merkmale der Graffiti-Szene, Illegalität, schnelles Arbeiten und das In-Beschlag-Nehmen des öffentlichen Raums. Adrian Falkner, auch bekannt als SMASH137, beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dieser Thematik und entwickelt neue Formen und Ansätze für die Präsentation dieser Arbeiten in Kunsträumen.

In seiner ersten Ausstellung in der zone contemporaine nutzt Falkner das Treppenhaus, um ein klassisches Graffiti in Silber und Schwarz zu präsentieren. Diese Farbwahl steht symbolisch für das schnelle, illegale Arbeiten in der Graffitiszene, auch bekannt als "Bombing". Dieses Werk wird am Ende der Ausstellung, ähnlich wie im öffentlichen Raum, wieder übermalt und verschwinden. Diese Aktion betont die Vergänglichkeit und den temporären Charakter von Graffiti, während sie gleichzeitig den Übergang in den Kunstraum symbolisiert.

Im Zentrum des Ausstellungsraums schweben fünf Kunstwerke auf Augenhöhe, ihre unregelmäßigen Formen verleihen ihnen eine fast rebellische Präsenz. Sie wirken wie herausgebrochene Fragmente einer urbanen Landschaft, voller Geheimnisse und Geschichten. Die Leinwände, aus verschiedenen Teilen zusammengenäht, erzählen von vergangenen Graffitikunstwerken, die nun in einem neuen Kontext erstrahlen.

Falkner hat Stücke von alten Arbeiten, die er auf seinem Atelierboden lagert, zusammengenäht, wieder besprüht, erneut verschnitten und abermals zusammengesetzt. Aus vielen Einzelteilen baut er ein neues Ganzes, die Grenzen zwischen Motiv und Hintergrund, Vorderseite oder Rückseite werden aufgebrochen. Die Spuren der Vergangenheit verschmelzen mit neuen Ausdrucksformen, Farbspritzer und Nähte erscheinen wie pulsierende Emotionen auf der Leinwand. Die alten, klaren, Outlines durchbrechen die Stille des Raums und verleihen den Werken einen Hauch von dynamischer Energie. Jedes Detail, von den Farbverläufen bis zu den feinen Nähten, trägt zur lebendigen Atmosphäre bei und erzeugt eine emotionale Resonanz, die den Betrachter in den Bann zieht.

Adrian Falkner (1979) begannt 1990 seine künstlerische Arbeit unter dem Namen Smash 137, mit dem Sprühen von Graffitis in Basel, 2005 entstehen die ersten Atelierarbeiten und 2018 schliesst er den Master in Fine Art an der Fachhochschule in Basel ab.

Halunke, 2023
162 x 130 cm / 64 x 51 in
Acrylic, spray paint, sewn linen
Foto: Adrian Falkner